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Dr. Dr. Gerda von Mach
Gedächtnisstiftung

Dr. Dr. Gerda von Mach

Dr. Dr. Gerda von Mach

Wer war Frau Dr. Dr. Gerda von Mach, zu deren Gedächtnis die Stiftung gegründet wurde?

gerda von machSie wurde am 03.06.1908 geboren und verstarb am 03.11.1991, war nicht verheiratet und hatte keine Kinder. Sie war eine außergewöhnlich intelligente Frau. Als Tochter eines Tierarztes und einer nicht unvermögenden Mutter studierte sie Medizin und Zahnmedizin und promovierte in beiden Fächern. Auf den zweifachen Doktorgrad legte sie sehr großen Wert. Ihr vielseitiges Interesse führte sie u.a. zum Studium der Griechischen und Englischen Sprache und insbesondere der christlichen Religion.

Besondere Anlässe ließen sie einige Zeit in Kairo leben, wo sie als Ärztin tätig war. Dort lernte sie die arabische Welt und Kultur kennen und lieben. Ihr Onkel, Dr. Karl Schmidt, war ihr als Ägyptologe und Verfasser vieler Schriften ein Ratgeber. Von der Koptologie und Ägyptologie, aber auch der Archäologie war sie sehr angetan.

In vielen Jahren versuchte sie mit den Mitgliedern und Mitarbeitenden des Jerusalemsvereins/ Berlin Bedingungen auszuarbeiten, die nach ihrem Ableben helfen sollten, die jungen Menschen in bzw. aus den Nahostgebieten zu unterstützen. Diese Verbindung zum Jerusalemsverein wurde noch durch zwei Patenkinder gefestigt, die sie finanziell im Rahmen des sog. Patenschaftsprogramms förderte.

Mit ihrem Vermögen wollte sie der christlichen Minderheit in Nahost helfen. Ihr Wunsch und Ziel war es, jungen Menschen eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Eine gute Ausbildung, fachliche Qualifikation und auch Erfahrungen aus anderen Ländern, würde den jeweiligen Heimatländern zugutekommen.

wappenLeider erlebte Frau Dr. Dr. von Mach die Gründung der Stiftung nicht mehr. Sie hinterließ der Stiftung ein Vermögen, unter anderem ein in den 60er Jahren entstandenes Wohnprojekt, welches von Frau Dr. Dr. von Mach initiiert wurde und an dessen Fassade heute ihr Wappen hängt.

Dieses Vermögen ermöglicht es heute eine Vielzahl von jungen arabischen Christen zu unterstützen.


Selbstportrait

„Ich bin am 03.06.1908 als Tochter des Dr. med. vet. Adolf Schmidt und seiner Ehefrau Anna Elise, geb. Grunack, in Berlin Tempelhof geboren.

Ich besuchte von April 1915 bis April 1922 das Luise Henriette Lyceum in Tempelhof, anschließend das Humanistische Staatliche Augusta Gymnasium in Berlin Schöneberg und erhielt dort am 03.03.1928 das Zeugnis der Reife mit dem Prädikat „AUSZEICHNUNG“.

Anschließend studierte ich an der Friedrich Wilhelm Universität in Berlin Medizin und Zahnheilkunde. Nach drei Semestern absolvierte ich das zahnärztliche, nach fünf Semestern das ärztliche Physikum. Ich beendete am 17.12.1931 das zahnärztliche und am 28.02.1934 das ärztliche Staatsexamen.

Ich promovierte am 25.05.1932 zum Dr. med. dent. (Arbeit: „Über Rhabdomyome der Zunge“ - bei Dr. Sauerbruch in der Charité) und am 15.03.1935 -am Tage der ärztlichen Approbation- zum Dr. med. (Arbeit: „ Die Operationsergebnisse bei Dupuytrenscher Fingerkontraktur“ – Klinik Prof. Bier).

Bereits während meiner Ableistung des Praktischen Jahres war ich mit Genehmigung des Innenministeriums Assistentin an der Zahnärztlichen Universitätsklinik und Kieferklinik der Charité tätig. Vom 15.03.1935 bis zum 15.12.1937 war ich als Assistentin an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik (Chefarzt Prof. von Eicken) beschäftigt.

Darauf erfolgte ein Jahr chirurgische Tätigkeit am Achenbachkrankenhaus in Berlin Wilmersdorf und Tätigkeit in der Klinik und Praxis des Universitätsprofessors Dr. Dr. Adrion. Dessen Facharzt-Praxis in der Meinekestraße 10 (Berlin Charlottenburg) übernahm ich im April 1943, da er selbst einen Ruf als Chefarzt an die Kieferklinik in Tübingen erhielt.

1945 verlor ich infolge der Kriegsereignisse meine Existenz und Wohnung und war zunächst in den Jahren 1945 bis 1948 als Fachärztin für französische Dienststellen und Truppen in Lindau/ Bodensee tätig.

grab1948 ging ich nach Hamburg, wo ich mein Diplom als Tropenarzt (Tropeninstitut, Prof. Nauck) erhielt. Anschließend war ich zwei Jahre auf Anforderung des Ägyptischen Ministeriums für Hygiene und Gesundheit in Kairo und Alexandrien an verschiedenen Gouvernements und Privathospitälern tätig. Da durch den Tod des Facharztes für Zahn-, Mund und Kieferkrankheiten Dr. Dr. Marx in Berlin eine Tätigkeitsmöglichkeit gegeben war, kehrte ich 1952 nach Berlin zurück und bin in eigener Facharztpraxis tätig.“