Muayad Aal-Jelo
Ein Erfahrungsbericht
Mein Name ist Muayad Aal-Jelo und ich komme aus dem Irak. Mein Traum war es. Medizin zu studieren, mit dem Idealismus, den Menschen zu helfen. Heute lebe ich meinen Traum als angehender Allgemein- und Viszeralchirurg und habe das Privileg die Schmerzen Vieler zu lindern. Und dies habe ich zum großen Teil meiner Stiftung (Dr. Dr. Gerda von Mach Gedächtnisstiftung) zu verdanken.
Nach der Abitur 2007 bin ich nach Syrien gefahren, um Deutsch zu lernen. Der erste Kontakt mit dieser nicht gerade leichten Sprache… Ein Jahr später beherrschte ich einigermaßen die Sprache, so dass ich mich an der Universität beworben habe. Ein Hindernis stand nun im Weg, ich musste das Studienkolleg besuchen. Ich denke die meisten von Euch kennen dieses Gefühl, wenn man auf Deutsch zum ersten Mal über Physik, Chemie oder Biologie reden muss…. nicht schön.
Ein Jahr war im Nu zu Ende und so stand ich vor der größten Herausforderung, dachte ich zumindest: Meine Bewerbung zu den verschiedenen Universitäten zu schicken. Im Jahr 2010 hatte ich meine erste Vorlesung in der Medizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Endlich wurde der Traum war!! Ich musste zusätzlich zu der familiären finanziellen Unterstützung arbeiten, um gerade so über die Runden zu kommen. Es war anstrengend. Ich musste manchmal zwischen den Vorlesungen und der Arbeit entscheiden.
Im Jahr 2014 durfte ich als Physiologie-Tutor im Anatomie-Institut unter der Leitung von Frau Dr. Barbian mein erlerntes Wissen weitergeben. Diese Erfahrung war inspirierend und gleichzeitig herausfordernd, da ich meinem Studium und anderen sozialen Tätigkeiten als Wohnheim-Tutor gerecht werden wollte. Als Physiologie-Tutor konnte ich vieles über mich selbst lernen. Im Rahmen des Tutorium-Programms durfte ich lernen, wie ich meine Zeit und Energie einteilen und eine gesunde Balance zwischen dem Voranbringen meines Studiums und der Unterstützung meiner Schüler in ihren Prüfungen finden kann. Wenn es jedoch einmal knifflig wurde, hatte Frau Dr. Barbian immer einen guten Rat - und das war von unschätzbarem Wert.
Im Jahr 2015 wurde ich in den Kreis der Stipendiatenschaft der Dr. Dr. Gerda von Mach Gedächtnisstiftung aufgenommen. In der Stiftung konnte ich viele Menschen kennenlernen, die den gleichen Weg eingeschlagen haben. Wir waren und sind wie eine große Familie. So habe ich neben der großen finanziellen Unterstützung, familiären Rückhalt und Geborgenheit erfahren. Dafür bin ich der Stiftung für immer dankbar.
Aal-Jelo