Wesam Said
Ein Erfahrungsbericht
Mein Name ist Wesam Said. Ich komme aus Palästina und arbeite heute als Assistenzarzt in der Dermatologie in Deutschland. Mein Weg hierher begann 2017, als ich nach meinem Abitur nach Deutschland kam, um mir einen langjährigen Traum zu erfüllen: das Studium der Humanmedizin. Dieses Ziel verfolgte ich bereits während meiner gesamten zwölfjährigen Schulzeit mit großem Einsatz.
Meine erste Station in Deutschland war Dortmund, wo ich eine Sprachschule besuchte. Bereits dort wurde ich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Als Sohn einer siebenköpfigen Familie, in der bereits drei meiner Geschwister studierten, war es mir ein wichtiges Anliegen, meine Familie so gut wie möglich zu entlasten. Noch während der Sprachphase nahm ich daher einen Wochenendjob an – trotz damals sehr geringer Deutschkenntnisse. Die Belastung war hoch, und die Sorge, wie ich das anspruchsvolle Medizinstudium später finanzieren könne, begleitete mich von Anfang an.
Diese Sorgen bestätigten sich im Studium. Während der vorklinischen Phase in Münster arbeitete ich parallel als studentische Hilfskraft an der Universität und der Uniklinik. Die Doppelbelastung aus Job und Lernpensum ließ kaum Zeit für die normalen Alltagsaktivitäten eines jungen Studenten. Umso mehr war ich stolz, das erste Staatsexamen dennoch in der Regelstudienzeit und mit einer guten Note abzuschließen.
Dann traf die Corona-Pandemie auch mich hart. Viele Jobs fielen weg, und meine finanzielle Situation verschlechterte sich dramatisch. In dieser schwierigen Zeit riet mir ein Freund, der selbst Stipendiat der Dr. Dr. Gerda von Mach Stiftung war, mich dort zu bewerben. Obwohl ich nach vielen erfolglosen Stipendienbewerbungen kaum noch Hoffnung hatte, folgte ich seinem Rat.
Im September 2021, während eines Besuchs in meiner Heimat, erreichte mich die unglaublich erlösende Nachricht: die Zusage der Stiftung. Ich erinnere mich bis heute an die unbändige Freude meiner Eltern. Diese Förderung veränderte mein Leben von Grund auf. Plötzlich konnte ich mich semesterweise voll und ganz auf mein Studium konzentrieren, ohne Existenzängste. Die finanzielle Sicherheit ermöglichte es mir, mein Studium nicht nur ohne Verzögerung, sondern auch mit sehr guten Noten und parallel meine Promotion zum Doktor der Medizin abzuschließen. Dies hat meine beruflichen Chancen entscheidend verbessert.
Ohne die großzügige und vertrauensvolle Unterstützung der Dr. Dr. Gerda von Mach Gedächtnisstiftung wäre all dies nicht möglich gewesen. Ich bin Frau Böttcher und dem gesamten Team der Stiftung von Herzen für diese einzigartige Chance zu unendlichem Dank verpflichtet."